Zur
Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland
(Henry Commonwood) Einleitung Was habe eigentlich ich damit zu tun, habe ich mich oft ernsthaft gefragt. Ich bin erst 1956 geboren, ich habe diese Zeit gar nicht mehr erlebt. Das gibt mir zumindest die Legitimation, mich von dem schlechten Gewissen radikal zu befreien. Aber schon früh habe ich begriffen, daß die Strukturen des Nationalsozialismus bis heute fortleben. Ist vielleicht auf seltsame Weise und in einem übertragenen Sinn der 2. Weltkrieg noch nicht zu Ende? Was passierte mit der massiven, extrem aufgestauten faschistoiden Kernenergie am historischen Ende des Krieges? Wie bei jedem Krieg vorher waren die Siegermächte auf die Erkenntnisse und Errungenschaften auch eines Hitlerregimes besonders scharf, sie wurden unkritisch übernommen und weiterentwickelt. Nicht einmal nur die technischen Errungenschaften, sondern auch die psychologischen, und die Medien- und propagandapolitischen Erkenntnisse zur aggressiven Manipulation der Massen wurden verstärkt weitergetrieben. Es befremdet und berührt
mich sehr seltsam, daß man dieses Thema bis heute nicht wirklich
aufgearbeitet hat. Man ist nicht tief in dieses Thema eingedrungen, man
hat es nicht hinreichend erforscht, oder es zu verstehen versucht, sei
es nun mit den Mitteln der Psychologie, oder mit anderen Disziplinen der
Wissenschaft.
Nun formuliere ich meine
neue These:
Mir scheint jedoch: Der faulige Fisch stinkt langsam zum Himmel. Es nützt nichts mehr, sich die Nase zuzuhalten, oder ihn weiträumig zu umgehen. Man wird ihn endlich wegräumen müssen! Und das funktioniert nicht mit moralischer Müllabfuhr. Faschismus ist Energie und Energie läßt sich nur mit machtvoller Gegenenergie auflösen, nicht mit Verboten und Reglements! Grundlagen: Der Abgrenzungsgedanke Der Nationalsozialismus hat meiner Meinung nach eine nicht zu unterschätzende spirituelle Komponente. Er entstand ja auch aus einem spirituellen Geheimbund, der Thule-Gesellschaft. Aber dazu mehr in einem späteren Kapitel. Die Aufarbeitung dieses Themas könnte die Intelligenz von uns allen steigern, und dafür sorgen, daß eine große Menschenmenge nicht mehr einverstanden ist mit Bevormundung und Ausbeutung. Diese Thematik hat das Potenzial, wesentliches zu unserer inneren Befreiung von Illusion und Ideologie beizutragen. Ich nehme auch an, daß der Nationalsozialismus nicht die Ursache, sondern vielmehr nur die Eskalation einer Angelegenheit ist, die schon viel länger existiert, und die zumindest hier in Europa ihre Wurzeln in der “Pervertierung des Christentums” irgendwann zu Beginn des Mittelalters hatte. Oder kann man die Inquisition und die Versklavung, Ausbeutung und Ausrottung der Indios und Indianer etwa nicht als Brutstätte des Nationalsozialismus betrachten? Ich nehme an, die Grundlagen
für solche Verhaltensweisen sind zu suchen in der weitverbreiteten
Meinung: Wir sind getrennt vom Rest der Welt. Ausprägungen dieses
Gedankens sind: “Wir sind doch was Besseres”. “Wir haben die Weisheit mit
dem Löffel gefressen”. “Wir müssen unseren Glauben anderen aufzwingen”.
“Am deutschen Wesen soll die Welt genesen”. “Die Armen sind doch selber
schuld, sollen sie doch was arbeiten”. “Macht euch die Erde untertan”.
“Unsere Rasse muß sehr edel sein” usw. usf.
Und sogar wissenschaftlicherseits kann man an der Idee von der Abgrenzung nicht weiter festhalten. Heisenbergs Unschärferelation weist darauf hin, daß sogar die Annahme von Subjekt und Objekt sich nicht weiter aufrechterhalten läßt. Auch Rupert Sheldrake‘s Theorie von den Morphogenetischen Feldern deutet in diese Richtung. Viele Schriftsteller des sogenannten “New Age” beschäftigen sich mit diesem ernst zu nehmenden Thema, sodaß ich das hier gar nicht vertiefen muß. Und logisch ist es auch. Wir sind hier auf dem Planeten entstanden. Aus der Natur. Deshalb sind wir ein untrennbarer Teil des Planeten. Die Natur lebt in uns fort. Und wir sitzen alle in einer Welt. Solange wir uns gegenseitig wehtun, wird immer wieder auf uns zurückgeschossen, und sei es auch nur in Form subtiler Gewalt wie aggressiver Werbung und Propaganda oder Manipulation. Aber viel tiefer noch: Genausowenig,
wie es meine Luft oder deine Luft gibt, gibt es mein oder dein Bewußtsein.
Die individuellen Inhalte unseres Bewußtseins mögen sich
voneinander unterscheiden, am Bewußsein selbst aber sind wir nur
teilhabend.
Und so verwundert es nicht,
daß versucht wird, das Bewußtsein des Menschen zu erweitern,
ohne aber die vorhandene Abgrenzung auch nur anzutasten. Das aber öffnet
Tür und Tor für übersteigertes und falsches Egoverhalten
bis hin zum Größenwahnsinn und zu einer Ausbeutung von neuer
Dimension.
Fazit: Abgrenzung schafft Grenzen, Grenzen schaffen begrenzte Menschen und begrenzte Menschen schaffen Ungerechtigkeit. Begrenzte Menschen stellen sich gegen die Dynamik des Lebens, schließen den Tod aus und projezieren ihre Angst davor außerhalb ihrer Begrenzungen, auf den Außenfeind mittels Aggression und Zerstörungswut. Nationalsozialismus in der Esoterik und der Psychologie: Das, was ich zuvor über
die Abgrenzungsidee zu sagen versucht habe, wird von den meisten Leuten
schon in den Bereich der finstersten Esoterik geschoben. Dabei erringen
die seriösen und etablierten Naturwissenschaften seit einigen Jahrzehnten
fortlaufend die Erkenntnis, daß vieles auf dieser Welt Illusion ist.
Und die kritische Betrachtung derselben bzw. deren Entlarvung ist ein Anliegen
nicht nur der Esoteriker.
Vielfach wird bei der Betrachtung
des Nationalsozialismus unterschätzt, daß die Wurzeln dieser
Bewegung in der Esoterik zu finden sind. Am 17. August 1918 gründet
ein gewisser Freiherr Rudolf von Sebottendorf, der in Wirklichkeit aber
Rudolf Glauer hieß, den Esoterischen Geheimbund “Thule-Gesellschaft”,
von der dann später die NSDAP gegründet wurde. Der Name Thule
bezog sich auf das mythologische Land des Nordens, das alte Ultima Thule,
das als die Urheimat der Germanen galt. Dieser Sebottendorf war Globetrotter,
und ihm ist es wohl auch zu verdanken, daß das alte indische Swastika,
ein heiliges Symbol, das magische Hakenkreuzsymbol des dritten Reiches
wurde.
Und nun zu einer allgemeineren
Betrachtung esoterischer Gruppierungen. Sehr viele solche Bewegungen fallen
immer wieder in das selbe Schema: Zur Gründungszeit sieht alles rosarot
aus. Man strebt nach dem Besseren im Menschen, man vermittelt Euphorie,
Begeisterung und Ekstase. Es gelingt so, die Menschen zu höherem Einsatz
auch für die Allgemeinheit zu bewegen. Jedoch mit dem Kommen des Erfolgs
schon zeigen sich die ersten Degenerationserscheinungen, die in Selbstüberschätzung,
Größenwahnsinn, und nationalsozialistischem Gedankengut gipfeln.
Diese führen dann zu Ungerechtigkeit, sogar zu Mord, Tod und Vernichtung
einschließlich Selbstvernichtung und Wahnsinn.
Das Problem mit der Autorität Herausragende Köpfe
muß man einschlagen!, sagt man manchmal, und das gilt, so fürchte
ich, nicht nur in der Nagel-Werkstatt.
“...Die Kompliziertheit dieses
Wechselspiels zwischen Kind und Eltern liegt darin, daß die Möglichkeit
zur Autonomie einerseits in den frühesten Interaktionen zwischen dem
werdenden Selbst und seiner Umwelt grundgelegt wird, andererseits aber
entscheidend dafür ist, wie weit das Kind Verantwortung für sich
selbst übernimmt. Davon hängen alle seine künftigen Beziehungen
innerhalb des sozialen Feldes ab. Grundsätzlich kann Verantwortlichkeit
sich In zweierlei Richtungen entwickeln; Entweder formt sich das werdende
Selbst frei und offen in eigener Verantwortung, oder es überläßt
sich fügsam dem prägenden Einfluß anderer. Damit weicht
es den Verpflichtungen echter Verantwortung aus.
In weiterer Folge kommt heraus, daß der Mensch, der den Selbsthaß verleugnet, für die Obrigkeit auch über Leichen gehen kann. An Hand von Verbrechern und Nazischergen erhärtet Arno Gruen diese Theorie. Diese und andere Hinweise
haben mich sehr skeptisch werden lassen gegenüber Ideologien und damit
zusammenhängenden Autoritäten, ganz egal, ob es sich nun um religiöse,
politische, oder (sogar) um wirtschaftliche Ideologie handelt.
Darüberhinaus ist es
eigentlich unverständlich, daß gerade in unserer westlichen
Welt, die so viel Wert auf Individualismus und Unabhängigkeit legt,
der Mensch so denkfaul ist und immer Vordenker braucht. Aber: wer nicht
nachdenkt, kann nicht vordenken! Vielleicht liegt es an dem übersteigerten
Verlangen nach Sicherheit und Bequemlichkeit, daß wir es vorziehen,
aus 2. Hand zu leben, und die Welt nicht selbst zu entdecken. Und natürlich
ist da die Angst, in die Krise zu geraten, deshalb wird die Krise, in der
sich die Welt ja zweifellos befindet, weiterhin verdrängt.
Das Leben muß hart sein Vielleicht glauben Sie, es
gibt keine wirtschaftliche Ideologie. Jedoch halte ich es für eine
Ideologie, wenn behauptet wird: “Das Leben ist hart, denn es ist nicht
genug für alle da”. Denn das genau ist die Ideologie der Ausbeutung.
Da ist einerseits die Ausbeutung der dritten Welt. Gewisse Konzerne kaufen
in Ländern der dritten Welt beispielsweise alle Tomaten auf, um sie
zu Tomatenketchup zu verarbeiten. Dieses Ketchup wird dann an ebendiese
Länder mit 300 % Gewinn zurückverkauft. Die Menschen dort können
sich nicht wehren, Tomatendiebstahl wird schwer bestraft, denn schließlich
muß alles in den Export gehen. Die Propaganda, die man heute Werbung
nennt, tut ihr übriges, wie wäre es sonst zu erklären, daß
in den Ländern Südamerikas vorwiegend Nescafe getrunken wird.
Wir alle wissen um diese Vorgänge spätestens seit den 70er Jahren.
Trotzdem aber wurde noch nie der ernsthafte Versuch unternommen, daran
etwas zu ändern. Auf der anderen Seite der Welt sorgt die vorherrschende
Ideologie dafür, daß soviel wie irgend möglich an Energie
und Ressourcen konsumiert und verbraucht wird. Trotzdem aber ist auch bei
uns alles so eingefädelt, daß das Leben hart bleibt. Weil Grund
und Boden vererbt wird, und nicht zum Beispiel vom Staat gepachtet werden
muß, ist jedermann gezwungen, einen sehr wesentlichen Teil seiner
Lebensenergie dafür zu verwenden, Miete oder Abzahlung mit Zinsen
nur für ein Dach über dem Kopf zu leisten.
Dazu kommt noch diese “neue” Philosophie des positiven Denkens. Wer Kritik übt, ist “out”. Man muß das alles positiv sehen, wenn es auch noch so beschissen ist. Und wenn du es nicht tust, wirst du alleine gelassen, und bekommst eine Depression. Schon lange ist es Zeit, unsere grundlegende Philosophie und die darauf aufbauende Ideologie zu renovieren. In der Wissenschaft ist dieser “Paradigmenwechsel” schon vor ungefähr 30 Jahren vollzogen worden. Die “New-Age”-Bewegung hat
versucht, diese Erkenntnisse zu vertiefen, und sie einer breiteren Öffenlichkeit
zu vermitteln, Da sie aber in der Verbreitung ihrer durchaus wichtigen
Erkenntnisse versucht hat, sich der “ allgemeinen Geschäftsbedingungen”
im Weltkommunikationsnetz zu bedienen, hat sie mit ihrem tatsächlichen
Wahrheitsgehalt nur diejenigen erreicht, die zwischen den Kommunikationsstrukturen
lesen können.
Rein ethisch gesehen würde
ich sagen, daß für einen individuellen Menschen ein “Notstand”
gilt, wenn er nicht in der Lage ist, seine Grundbedürfnisse zu decken.
Mit anderen Worten: Jeder, der Hunger leidet, wird skrupellos und rücksichtslos
vorgehen. Um seinen Hunger zu stillen, wird er vielleicht sogar stehlen.
Und keiner würde das verwerflich finden.
Im Buddhismus gibt es ein
Gebot, das lautet: Schlage keinen Profit aus dem Leiden anderer. Unsere
sinnentleerte und machtorientierte Religion hier hat dieses Gebot nicht.
Es ist ein sehr wichtiges Gebot, geradezu ein ethischer Grundsatz, der
immer wichtiger wird, je mehr die Welt vernetzt wird. Hier sehe ich auch
die größte Gefahr für unser System, denn ich vermute, der
nächste “Hitler” kommt nicht mehr als Politiker. In einer Zeit, in
der die Politiker mehr und mehr zu Vasallen der Wirtschaftsbosse und Atlaten
der Einschaltquoten verkommen, besteht die Gefahr, daß er als Wirtschaftsboss
und teleintelligente Marionette von einem dieser globalen Multi-Fusions-Konzerne
in Erscheinung tritt.
Daher behaupte ich: Der Neid und die innere Leere sind mit Sicherheit eine der Wurzeln des Nationalsozialismus. Die manipulierte Aversion und der daraus hochgeputschte Haß richtete sich damals ja auch gegen die Intellektuellen (Nichtstuer) und gegen die Juden, die mit der Hochfinanz und der Geschäftemacherei identifiziert wurden. Nun fasse ich kurz zusammen: Ich habe versucht, darzustellen, wie die (u. a. christliche Philosophie der) Abgrenzung den Menschen isoliert vom richtigen Leben und der Welt, ihn entwurzelt, verwirrt und daher einen Drang nach Orientierung schafft. Dieser Drang nach Orientierung verlangt und akzeptiert fast jede bereitgestellte Autorität. Die so entstandene Führung installiert daraufhin ein System, das die Menschen zu polarisieren versucht in einer Art Kasten- oder Klassengesellschaft, um sie zu motivieren. In dieser herrschen dann recht bald schon Neid und Mißgunst. “Heils”-Visionen Ich habe weiter oben schon versucht, darauf aufmerksam zu machen, daß die Abgrenzung nicht hält, was sie vielleicht verspricht. Ich kann mich absondern, in Sicherheit bringen, verspricht sie. Der Preis dafür sind aber Trennung, Isolation, Abkoppelung vom natürlichen Informationsfluß, Aufwand für Schein und Grenzen, Kummer, Heuchelei bis hin zu Krieg und Wahnsinn. Aber es funktioniert doch, und es ist gängige Praxis, sich abzuschotten, vor allem gegen das Grausame in dieser Welt, kann man aber einwenden. Kein Mensch kann das, was alles an Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Grausamkeit geschieht, mit ständig offenen Augen und Gefühlen ertragen, daher ist es nötig, abzulenken, verzerren und Drogen freizugeben, die vernebeln, die beliebteste und gefährlichste ist der Alkohol. Das aber hängt damit
zusammen, daß wir im Lauf der Jahrhunderte schon so viel Unzumutbares
akzeptiert haben, daß wir Menschen gar nicht mehr wissen, wie es
ist, ausgeglichen, glücklich und zufrieden zu sein. Wir alle sind
krank vor Kummer, Stress und schädlichen Umwelteinflüssen. Und
wir haben uns einreden lassen, daß Zufriedenheit keinen Wert hätte,
denn nur Unzufriedenheit setzt diejenigen Kräfte frei, die unsere
Gesellschaft zum Überleben braucht.
Die Suche nach “Verbesserungsmöglichkeiten” am Menschen selbst, und zwar im Zusammenhang mit einer wie auch immer gearteten Ideologie, führt zur Idee des Übermenschen. Und zwar zu einer Idee des Übermenschen, wie sie auch der NSDAP als Vision vorschwebte. Der (mit sich selbst) Unzufriedene wird sich kaum weiterentwickeln können, schon gar nicht hin zum Übermenschen. Das ist ein wichtiger Punkt, den man aus dieser Problematik lernen kann. Der nächste Punkt, auf
den ich aufmerksam machen möchte, hängt mit dem vorigen aufs
Engste zusammen. Eine seelische Weiterentwicklung, die ein Mensch an sich
selbst vornehmen möchte, ist kaum erfolgreich, wenn sie an einem Ideal
ausgerichtet ist. Die Identifikation mit einem noch so positiven Ideal
führt sehr leicht zu einer Verneinung des so negativen Ist-Zustandes
in diesem schrecklichen Erdental. Daraus entstehen Lebensfeindlichkeit
und Ablehnung alles Sinnlichen, wodurch in weiterer Folge ein Bruch mit
der Wirklichkeit, Abgehobenheit, und schließlich Größenwahnsinn
sich ergeben. Zuletzt endet das u.U. in Wahnsinn im klinischem Sinne.
Wenn wir nun eine Verarbeitung dieser Themen zulassen, dann können wir mit diesen Erkenntnissen auch noch ganz andere Probleme lösen. Da wäre z. B. die Problematik der Sekten und Psychogruppen. Als Beispiel nehme ich hier die Scientology-Sekte: Es gibt eine genau definierte Ideologie, nach der man sich zum Übermenschen entwickeln soll (Es gibt Aufstiegsmöglichkeiten zum sog. operierenden Thetan, der die Fähigkeit besitzt, u.a. durchs Feuer zu gehen). Die Sekte strebt ganz klar nach Weltherrschaft. (Es werden hauptsächlich Leute akquiriert, die Mittel und Einfluß haben. Im übrigen kann man darüber nachdenken, inwieweit diese Sekte nicht schon im Geheimen Amerika regiert). Und es tauchen immer wieder Meldungen auf, laut derer Mitglieder oder auch ehemalige Mitglieder schwer geschädigt psychiatrischer Behandlung bedürfen. Das soll natürlich nicht
bedeuten, daß alle Glaubensgemeinschaften in Bausch und Bogen zu
verurteilen sind, immer ist im Keim die Sehnsucht des Menschen, seine Existenz
zu erklären und zu rechtfertigen. Aber solange in einer seelenbildnerischen
Arbeit die Machtverhältnisse unausgeglichen sind, wird es zu Perversionen
kommen.
Und nun komme ich zu einem
Thema, das immer wieder tabuisiert, lächerlich gemacht oder in den
Bereich finsterster Esoterik geschoben wurde, obwohl es so alt ist, wie
die Menschheit selbst.
Wer bis hierher mitgehen
kann, bzw. das Gesagte für möglich hält, für den ergeben
sich daraus weitgehende Konsequenzen:
Während der Zeit des
Nationalsozialismus aber hat man, so vermute ich, etwas anders gehandelt:
Nach dem Krieg bekam man
Angst vor Energien dieser Art. Ich weiß nicht ob das unbewußt,
oder bewußt geschah, jedoch kam man überein, auf keinen Fall
schlafende Hunde zu wecken. Dazu kam das schlechte Gewissen, das man zurecht
haben mußte. So kam es hier in Deutschland in der folgenden Nachkriegsphase
zu einer stark ausgeprägten intellektuellen Phase. Man besann sich
des kritischen Geistes und diskutierte viel. In den sogenannten 68’ern
erfuhr diese Zeit ihren Höhepunkt, aber kurz darauf schon begann das,
worauf man eigentlich warten mußte: Eine Modebewegung, welche die
unterdrückte Esoterik wieder hervorkramte. Vielleicht ist es auch
in diesem Zusammenhang zu sehen, daß es hauptsächlich Deutsche
waren, die zu Gurus wie Bhagwan liefen.
Vor diesem Hintergrund möchte ich sagen: Heutige Befreiungsbewegungen, oder solche, die sich dafür halten, geben allerdings eher ein etwas jämmerliches Bild ab. Seien es nun die sogenannten Linken, die es eigentlich in dieser Form schon gar nicht mehr gibt, oder aber die Grünen, die genauso nur klagen, und Visionen des Weltuntergangs verbreiten. Es fehlt ihnen an Energie und Begeisterung. Das wurde sehr geschickt eingefädelt von den traditionellen Kräften, die die Askese fordern. Man wird auch hierüber einmal genauer nachdenken müssen. Wie auch immer: Ich halte
es für möglich, daß Zeiten kommen, in denen die schlafenden
Hunde wieder geweckt werden, vielleicht sogar geweckt werden müssen.
Bis dort hin aber muß das Thema bis in alle Tiefen ausgebreitet und
durchgearbeitet worden sein vor den Augen der Öffentlichkeit.
Zum Schluß möchte
ich noch folgendes zum Ausdruck bringen::
Und eines möchte ich
noch zu bedenken geben:
Nachwort: Mein größter Wunsch
wäre es, daß man diese Dinge ernsthaft diskutiert. Diese
Thematik hat bis heute eine brennende Aktualität, und berührt
eine ganze Menge von Bereichen. Zum Beispel die Armut. Zu diesem Thema
hat man zwar parteiübergreifend die Meinung, Armut müsse beseitigt
werden, bei der Frage Wie? scheiden sich schon die Geister: Die Einen meinen,
man müsse hungrigen Mäulern zu essen geben. Die Anderen aber
plädieren eher dafür, Armut zu verbieten, die Slums dem Erdboden
gleich zu machen, und die verbleibenden Probleme unter den Teppich zu kehren.
Das aber führt zu immer größer werdenden Problemen, bis
hin zum Aussterben von ganzen Kulturen.
Dieser Text ist in doppelter
Hinsicht völlig frei: Erstens wurde er nicht auf Anforderung geschrieben.
Und zum Zweiten schränke ich die Verbreitung nicht ein. Das heißt
konkret: Kopieren und Weiterverbreiten erwünscht !
Über den Autor: Es sind sehr seltsame Zufälle, die den Autor bewogen, ja geradezu gedrängt haben, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Hinter dem Pseudonym Henry Commonwood steckt der deutsche Autor Heinz Adolf Gemeinhardt, er ist in Braunau/Inn aufgewachsen und zur Schule gegangen. Die Schule, die anfangs noch im Bau war, war zu dieser Zeit provisorisch im ehemaligen Geburtshaus Adolf Hitlers untergebracht. Später arbeitete der Autor einige Jahre in einer Werbeagentur im Industriegebiet von Dachau-Ost. |